Sechta-Ries-Schule Unterschneidheim

Theater AG

Nach der Pensionierung des langjährigen Leiters der Theater-AG Gerd Schönberger, wurde im letzten Schuljahr die Theater-AG unter der Leitung von Frau Zalys neu aufgebaut. Gerd Schönberger stand beim Neuaufbau als erfahrener Regisseur mit Rat und Tat zur Seite und begleitete den Aufbauprozess. Einen Bericht vom ersten Stück der neuen "Mimenkiste" finden sie unten auf dieser Seite:

„Mimenkiste“ zeigt aktuellen Influencer-Wahnsinn als Theaterstück  

Als sich letzte Woche der Deckel der „Mimenkiste“ mit ihrem selbst entwickelten Stück „Paradiesäpfel und andere Nachtschatten“ nach einem Jahr Auszeit wieder öffnete,  war das Publikum höchst gespannt. War es doch das erste Mal, dass sich die Gruppe, unter neuer Leitung von Katharina Zalys, ein  Vampirstück spielte. Beinahe jeder kennt ja schließlich den „Tanz der Vampire“ oder die Reihe „Twilight“. Um es kurz zu machen: Das Wagnis hat sich gelohnt. Die junge Truppe um die beiden „Veteranen“ Miriam Meier und Klemens Henze zeigten, dass mit viel Ironie und Schalk auch ein oft bespieltes Genre mit absolut aktuellem Bezug versehen werden kann.

Eine alleinerziehende Mutter möchte mit ihren drei heranwachsenden Kindern Sandy (Leonie Schnele), Jenny (Annalie Stark) und Kevin (Christian Hilt) den Urlaub in der heruntergekommenen Screan-Villa, die eine blutige Geschichte hinter sich hat, verbringen. Da  sich Mutti (Miriam Meier) als wichtige Influencerin in diversen Sozialen Medien sieht, ist sie ständig online und präsentiert Banalitäten ihres privatesten Alltags und Schimpf-Kanonaden an ihren Ex einer doch recht übersichtlichen Fan-Gemeinde.  Sich selbst online in den Mittelpunkt zu stellen, dabei aber den Bezug zur Realität völlig zu verlieren und die Bedürfnisse ihrer Kinder komplett zu übersehen, erweist sich am Ende als fatal. 

                 

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Eine Gruppe von Vampiren, Sean (Klemens Henze), Caroline (Alina Behringer), Mirella  (Samira Raaf) und Junior (Tim Jaumann), die ebenfalls in der Ferienunterkunft hausen, verkennt den selbstproduzierten Tomatensaft der Familie als Blut und heftet sich ihr auf die Fersen. Auf diese Weise erfährt der Zuschauer nicht nur eine Menge über die Geschichte des „Paradiesapfels“, sondern auch, dass Blutsauger, nur bis zu einem gewissen Grad natürlich, recht umgänglich und Vampire „wie du und ich“ sein können.  

Am Schluss sind zwar Mutti und die drei Kinder selbst zu Vampiren geworden, doch die ursprünglichen Schreckensgestalten sind als Menschenfamilie wiedergeboren worden, die nun ihrerseits den Urlaub in einer alten heruntergekommenen Villa verbringen wollen. Vielleicht verhält Vati sich ja umsichtiger und kann seine Kinder Carry, Mira und Johnny vor einem schlimmen Schicksal bewahren.

Die temporeiche Inszenierung, bei der Gerd Schönberger assistierte, bestens aufgelegte Akteure und eine absolut stimmige Stückaussage machen viel Hoffnung, dass die recht rar gewordene Blume „Schultheater“ in Unterschneidheim weiter blühe. Die ersten Anmel-dungen für die Theater-AG nächstes Jahr sind bereits eingegangen.